Ätherische Öle - Cumarine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 8 zu finden.

In diesem Beet sind Arzneipflanzen zusammengestellt, die neben ätherischem Öl Cumarinverbindungen enthalten. Zu den Cumarinen, die sich von Zimtsäuren ableiten, gehören sehr unterschiedlich wirkende Stoffe. Beispiele sind das für den typischen Geruch von Waldmeister oder Steinklee verantwortliche Cumarin. Es entsteht erst beim Welken und Trocknen des Pflanzenmaterials aus einer geruchlosen Vorstufe. Viele Apiaceen sowie manche Rutaceen und Fabaceen führen Furanocumarine, die photosensibilisierende Eigenschaften haben, d.h.sie verursachen unter Lichteinwirkung auf der Haut entzündliche Rötungen (Erytheme), die nach dem Abheilen lang anhaltend verbräunen. Photosensibilisierende Furanocumarine sind Ursache der sogenannten "Wiesendermatitis" und der schweren Entzündungen, die man sich beim Kontakt mit dem Zellsaft der heute viel gepflanzten und aus Gärten verwilderten Herkulesstaude holen kann. Pyranocumarine, wie das in Ammi visnaga vorkommende Visnadin, wirken koronarerweiternd und spasmolytisch. 

Melilotus officinalis

Melilotus officinalis

Steinklee

Autor: (L.) PALL.

Familie: Fabaceae

Verbreitung: Europa; Asien; N-Amerika

Drogenart: Herba

Drogenbezeichnung: Meliloti herba

Inhaltsstoffe: 0,9% Cumarin, das sich beim Trocknen aus dem Glykosid Melilotosid bildet. 0,2% 3,4-Dihydroxycumarin (= Melilotin). Gerbstoffe. Flavone. Wirkung v.a. antiphlogistisch, Senkung der Gefäßpermeabilität, Diuretikum.

Drogenverwendung: DAC - HAB

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: 3-teilig; blaugrün

Wuchs: 0.80 - 1.20 m hoch

Standort: Sonniger bis absonniger Standort bevorzugt

Blüte: VII-VIII; achselständige Traube; gelb

Frucht: Hülse

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Die Heilwirkung des Steinklees ist schon seit der Antike bekannt. Schon Dioskurides und später die Kräuterbücher des 16. Jahrhunderts empfahlen die Anwendung gegen Geschwüre. Die Volksmedizin kennt Steinklee als schleimlösendes Mittel bei Husten und wendet ihn in Umschlägen bei Verstauchungen, Prellungen und Blutergüssen an.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Weg- und Ackerränder, Schuttunkrautgesellschaften

Verwendung: In "Venentees", vereinzelt in Brust- und Hustentees. Standardisierte Extrakte in innerlichen Venenpräparaten gegen Beschwerden bei chronisch venöser Insuffizienz (Schweregefühl, Wadenkrämpfe, Schwellungen) sowie in äußerlich anzuwendenden Mitteln (Prellung, Verstauchung, oberflächliche Blutergüsse).

Standort im Garten 1: 7

Date

26. Juli 2023

Tags

Steinklee

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