Ätherische Öle - Cumarine

Die entsprechenden Pflanzen sind in Beet 8 zu finden.

In diesem Beet sind Arzneipflanzen zusammengestellt, die neben ätherischem Öl Cumarinverbindungen enthalten. Zu den Cumarinen, die sich von Zimtsäuren ableiten, gehören sehr unterschiedlich wirkende Stoffe. Beispiele sind das für den typischen Geruch von Waldmeister oder Steinklee verantwortliche Cumarin. Es entsteht erst beim Welken und Trocknen des Pflanzenmaterials aus einer geruchlosen Vorstufe. Viele Apiaceen sowie manche Rutaceen und Fabaceen führen Furanocumarine, die photosensibilisierende Eigenschaften haben, d.h.sie verursachen unter Lichteinwirkung auf der Haut entzündliche Rötungen (Erytheme), die nach dem Abheilen lang anhaltend verbräunen. Photosensibilisierende Furanocumarine sind Ursache der sogenannten "Wiesendermatitis" und der schweren Entzündungen, die man sich beim Kontakt mit dem Zellsaft der heute viel gepflanzten und aus Gärten verwilderten Herkulesstaude holen kann. Pyranocumarine, wie das in Ammi visnaga vorkommende Visnadin, wirken koronarerweiternd und spasmolytisch. 

Galium odoratum

Galium odoratum

Waldmeister

Autor: (L.) SCOP.

Familie: Rubiaceae

Verbreitung: Europa; N-Afrika; Asien

Drogenart : Herba

Drogenbezeichnung : Galii odorati herba

Inhaltsstoffe : Cumarin in glykosidischer Bindung, wird beim Trocknen freigesetzt und bedingt den typischen Waldmeistergeruch. Nennenswerte therapeutisch nutzbare Wirkungen konnten nicht nachgewiesen werden.

Drogenverwendung : HAB

Hinweis : Die gewerbsmäßige Verwendung von Waldmeisterkraut und Cumarinen zur Herstellung von Konzentraten, Essenzen ist laut Aromenverordnung seit 1981 verboten. Die Gefahr einer "Überdosierung" mit nachfolgenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist dabei gegeben.

Blattform/Blattspitze/Blattfarbe: Elliptisch oder lanzettlich; stachelspitzig; grün

Wuchs: 0.20 - 0.30 m hoch

Standort: Absonniger bis licht schattiger Standort bevorzugt

Blüte: IV-VI; Doldenrispe; weiß

Frucht: Teilfrucht

Giftige Pflanzenteile: Die Pflanze gilt als nicht giftig für den Menschen.

Anekdoten: Waldmeisterbowle erfreut sich zur Frühjahrskur und auch als Genussmittel größter Beliebtheit. Die Volksmedizin verwendet Waldmeister als Beruhigungsmittel, als Mittel gegen Migräne, bei Menstruationsbeschwerden und bei Leibschmerzen.

Wuchsform: Ausdauernd

Lebensraum: Schattige Buchen- und Laubmischwälder

Verwendung : Eine medizinische Anwendung kann wegen fehlender Belege nicht befürwortet werden. Gelegentlich zum Aromatisieren von Kräuterteemischungen. In der Likörindustrie. Zur Herstellung von "Maibowle", Vorsicht: in größeren Mengen Kopfschmerzen verursachend (max. 3 g/l).

Standort im Garten 1: Wiese

Date

26. Juli 2023

Tags

Waldmeister

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